Dr. Dani Ploeger wird Professor für Performance und Technologie

21. März ’23

Dr. Dani Ploeger übernimmt an unserer Hochschule ab dem 1. April 2023 eine halbe Professur für Performance und Technologie. Seine Berufung, ermöglicht durch die Hightech Agenda Bayern, steht für ein integrales Verständnis von Digitalisierung und künstlerischer Performance und ist damit ein wichtiger Baustein für ein zukunftsfähiges Ausbildungsangebot in Musik, Tanz und Theater. An der HMTM wird Dr. Dani Ploeger einen neuen Master-Studiengang in Technologie, Performance und Gesellschaft entwickeln.

Dr. Dani Ploeger
Foto: Jochem Weststrate

Dr. Dani Ploeger ist ein Künstler, Kulturkritiker und Aktivist, der sich mit Konflikt- und Krisensituationen am Rande der Hightech-Konsumkultur auseinandersetzt. Er arbeitet dabei in einem breiten Spektrum – von Medienkunst, Performance und Installation bis hin zu Film, anarchistischer Technik und Kulturwissenschaften – und stützt sich auf eine anthropologische Feldforschungspraxis, die das Zusammenspiel zwischen technologischen Systemen und Performance im Alltag untersucht.

Seine künstlerischen Arbeiten wurden weltweit ausgestellt, z. B. im ZKM Karlsruhe, auf der Architekturbiennale in Venedig, dem London Film Festival, dem Nairobi National Museum, der transmediale und dem Museum der bildenden Künste Leipzig.

Ploeger wuchs in der niederländischen Provinz Zeeland auf und studierte anschließend Posaune am Königlichen Konservatorium Den Haag und an der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker. Mitte der 2000er Jahre arbeitete er als Musik- und Performance-Lehrer in Ramallah, Palästina. Anschließend promovierte er in Medienkunst, Performance und Kulturtheorie an der University of Sussex in Brighton, Großbritannien. Von 2013 bis 2015 war Ploeger Senior Lecturer und Kursleiter für Performance Arts and The Royal Central School of Speech and Drama, University of London. Derzeit ist er am gleichen Institut als Research Fellow tätig und leitet das künstlerische Forschungsprojekt »Disobedient Devices«, das sich mit dem Nachleben von Konsumtechnologien in Europa, Asien und Afrika befasst. Er ist Fellow am »V2_Lab for the unstable media« in Rotterdam und initiierte dort das Projekt »Destructive Circuits«, das die Aneignung von Alltagstechnologien bei der Konstruktion von improvisierten Sprengkörpern (IEDs) untersucht. Außerdem arbeitet er mit der Universität von Rojava in Qamishlo, in der autonomen Verwaltung von Nord- und Ostsyrien, wo er das Rojava Center for Democratic Technologies mitorganisiert, ein anarchistisches Innovationskollektiv für postkapitalistische Technologie.

Die Hightech Agenda Bayern (HTA) ist ein Investitionsprogramm des Freistaats Bayern. Sie stärkt alle staatlichen Hochschulen in Bayern mit zusätzlichen Studienplätzen, Stellen für Professuren, wissenschaftliches sowie nichtwissenschaftliches Personal sowie mit Mitteln für Infrastruktur. An unserer Hochschule wird durch die HTA die vertiefte Auseinandersetzung mit Digitalität und Künstlicher Intelligenz im Kontext künstlerischer Produktion ermöglicht.