Studie zu Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt

Unsere Hochschule hat im Februar 2023 das Institut für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP München) beauftragt, eine wissenschaftliche Studie zum Thema »Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierte Gewalt an der HMTM« durchzuführen. Im Rahmen dieser unabhängigen Studie wurde im Juni und Juli 2023 u. a. eine Online-Befragung aller Hochschulangehörigen (Vollerhebung) in Deutsch und Englisch umgesetzt. Die Ergebnisse der Studie wurden im April 2024 gemeinsam mit einem 7-Punkte-Plan der HMTM veröffentlicht.

Ziel war es, den aktuellen Stand der Erfahrung von Studierenden und Beschäftigten in Lehre und Verwaltung mit Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt an der HMTM zu erfassen. Dadurch wollten wir u. a. überprüfen, ob die Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren ergriffen haben, Wirkung zeigen und wo weitere Verbesserungen nötig sind. Die Vollerhebung wurde finanziell vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt.

Denn wir als Hochschule sind uns bewusst: Wir sind dafür verantwortlich, dass sich alle Menschen an unserem Haus, besonders aber unsere Studierenden sicher fühlen können und in ihrer individuellen Vielfalt akzeptiert und respektiert werden. Unsere Hochschule muss ein sicherer Ort für alle Hochschulangehörigen sein. Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierte Gewalt werden nicht toleriert.

Alle wichtigen Punkte zur Studie:

  • Die Ergebnisse der Studie

  • Wie hat die HMTM auf die Studienergebnisse reagiert?

    Das IPP München hat die Ergebnisse am 18. April 2024 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die HMTM reagiert darauf mit weiteren Maßnahmen in sieben Handlungsfeldern.

    Hier finden Sie die Stellungnahme und den 7-Punkte-Plan.

  • Wer führte die Studie durch?

    Die Studie wurde durch das externe Institut für Praxisforschung und Projektberatung München (IPP München) geplant und umgesetzt. Das IPP München ist ein unabhängiges Forschungsinstitut in der Trägerschaft des gemeinnützigen Vereins für Psychosoziale Initiativen (VfPI). Seit 2011 führt es mehrere umfangreiche Studien im Kontext mit sexualisierter Gewalt durch – etwa in der Odenwaldschule, im Bereich der Psychotherapie oder in kirchlichen Einrichtungen und Organisationen (sowohl im Bereich der katholischen Kirche als auch der evangelischen Kirche und Diakonie).

  • Wie war die Studie aufgebaut?

    Für die Studie an der HMTM hat das IPP München ein passgenaues Forschungsdesign entwickelt und führte sie unabhängig von unserer Hochschule durch.

    Als ersten Schritt hat das IPP München qualitative Interviews mit Hochschulangehörigen aus allen Statusgruppen geführt und daraus einen Fragebogen entwickelt. Im zweiten Schritt folgte eine anonyme Online-Befragung aller Hochschulangehörigen (Vollerhebung).

  • Wer nahm an der Befragung teil?

    Die Befragung (Vollerhebung) richtete sich an alle Angehörigen der Hochschule für Musik und Theater München, also Studierende, Lehrende und Beschäftigte in Verwaltung und Zentralen Einrichtungen.

    Bei minderjährigen Studierenden in grundständigen Studiengängen informierten wir zusätzlich die Erziehungsberechtigten.

    Bei minderjährigen Studierenden im Jungstudium (Musik oder Ballett) wurden nur die Erziehungsberichtigten über die Studie informiert und konnten diese gemeinsam mit ihren Kindern ausfüllen. Die Jungstudierenden selbst wurden nicht angeschrieben.

    Die Kooperationsstudiengänge mit der Bayerischen Theaterakademie August Everding wurden ebenfalls mit einbezogen. Hier wurden demnach Studierende aus den Bereichen Musiktheater/Operngesang, Regie, Musical, Schauspiel und Maskenbild befragt.

    Insgesamt waren 1.840 Hochschulangehörige aufgerufen, an der Vollerhebung teilzunehmen.

  • Wie wurde die Anonymität sichergestellt?

    Alle Angaben, die im Rahmen der Befragung gemacht wurden, wurden streng vertraulich behandelt, bleiben anonym und unterliegen dem Datenschutz. Ein Rückschluss zwischen Antworten und Personen ist in keinem Fall möglich. Denn: Die Daten der Befragung liegen ausschließlich beim IPP München, das keinen Zugang zu Personal- oder Studiendaten der HMTM hat. Die Hochschule hat weder heute noch in Zukunft Zugriff auf die Daten oder einzelne Fragebögen.

    Die ausführlichen Datenschutzhinweise zu Befragungen (deutsch/englisch) finden Sie hier.

  • Warum wurde die Studie beauftragt?

    Unserer Hochschule ist es ein besonderes Anliegen, einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern und dafür zu sorgen, dass alle Hochschulangehörigen mit einem guten Gefühl zum Unterricht und zur Arbeit kommen können. Um einen aktuellen Stand rund um Machtmissbrauch, Diskriminierung und sexualisierte Gewalt zu erhalten und daraus nächste Handlungsfelder abzuleiten, hat die HMTM diese Studie in Auftrag gegeben.

    Die Vollerhebung wurde unserer Hochschule durch die sogenannte »Holzheid-Kommission« empfohlen, die 2019 den Umgang der HMTM mit den Vorfällen von sexualisierter Gewalt durch den ehemaligen Präsidenten Dr. Siegfried Mauser und die Vorwürfe gegen den ehemaligen Kompositionsprofessor Hans-Jürgen von Bose überprüft hat.

  • Wer war an der Entwicklung der Befragung beteiligt?

    Die Studie wurde unabhängig von unserer Hochschule vom IPP München durchgeführt. Um unsere Institution gut zu verstehen, standen dem IPP München dabei verschiedene Personen zur Seite:

    Die hochschulinterne Koordination der Studie lag bei Barbara Klöver, Referentin für Qualitätsmanagement und Evaluation, und bei Maren Rose, Leitung Kommunikation.

    Auf Empfehlung des IPP München stand dem Forschungsteam außerdem eine Begleitgruppe zur Seite. Diese Begleitgruppe wurde vom Senat unserer Hochschule mit Personen in bestimmten Funktionen und aus allen Statusgruppen besetzt. Die Aufgabe der Begleitgruppe war es, die Fragestellungen während der Entwicklungsphase kritisch zu kommentieren und dabei die Besonderheiten der künstlerischen Ausbildung sowie spezifische Begrifflichkeiten und Zusammenhänge mitzudenken. Des Weiteren hat die Begleitgruppe die Personen für die qualitativen Interviews vorgeschlagen.

    Der Begleitgruppe gehörten an: Prof. Saskia Fikentscher (Gruppe der Lehrbeauftragten und Mitglied in der AG Respekt), Barbara Klöver (als Koordinatorin; Verwaltung, Referentin Qualitätsmanagement und Evaluation), Dr. Tobias Reichard (Mittelbau), Constanze Richter (Verwaltung, Personalrat, Vertrauensperson), Maren Rose (Verwaltung, Leitung Kommunikation), Prof. Dr. Andrea Sangiorgio (Studiendekan), Prof. Martin Steidler (Gruppe der Professor*innen, Senatsmitglied), Prof. Dr. Sonja Stibi (Frauenbeauftragte)/ ab Oktober 2023: Prof. Dorte Lena Eilers als Nachfolgerin für Prof. Dr. Sonja Stibi, Jana Schmid und Julia Pfänder (Studierendenvertretung).

    Unterstützt wurde der Prozess außerdem durch die externe Psychologin und Juristin Dr. Giulietta Tibone, die unsere Hochschule im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch seit mehreren Jahren begleitet und dem IPP München ebenfalls mit ihrer Fachexpertise zur Verfügung steht.