Kurt Maas Jazz Scholarship erstmals vergeben: André Kusmitsch und Feldeman de Oliveira Lacerda aus Brasilien

25. April ’23

Anlässlich des 10. Jahres des Kurt Maas Jazz Award vergibt die Hochschule für Musik und Theater München (HMTM), unterstützt durch den Unternehmer und Jazz-Förderer Camilo Dornier, erstmals das Kurt Maas Jazz Scholarship. Das Stipendium fördert die weltweite Vernetzung des Münchner Jazz Instituts durch die Einladung internationaler Nachwuchstalente nach München. In diesem Jahr geht diese Förderung an die brasilianischen Musiker André Kusmitsch (Klavier) und Feldeman de Oliveira Lacerda (Posaune).

André Kusmitsch und Feldeman de Oliveira Lacerda werden vom 17.06.2023 bis zum 17.07.2023 als Gaststudierende nach München eingeladen, arbeiten dann in verschiedenen Workshops mit den Studierenden des Jazz Instituts zusammen und treten im Rahmen des Preisträgerkonzerts des Kurt Maas Jazz Award 2023 am 12. Juli in der Isarphilharmonie im Gasteig HP8 auf.

Für die erste Vergabe des Scholarship hat das Jazz Institut in diesem Jahr zwei Institutionen in São Paulo ausgewählt, die für eine innovative Jazzausbildung in Brasilien stehen: die Hochschule Faculdade de Música Souza Lima sowie die Musikschule EMESP Tom Jobim. Die Hochschule Faculdade de Música Souza Lima in São Paulo, die eng mit dem Berklee College of Music zusammenarbeitet, verfügt über eine hochkarätige Jazz- und Samba-Jazzausbildung. Die Musikschule EMESP Tom Jobim in São Paulo ist ein sozio-kulturelles Projekt, das musikalische Talente aus den verschiedensten Vierteln der Stadt intensiv fördert. An beiden Institutionen haben zur Vergabe des Scholarship interne Wettbewerbe stattgefunden.

Foto der beiden Kurt Maas Jazz Award Scholars André Kusmitsch und Feldeman de Oliveira Lacerda
Foto links: Heloísa Bortz
Der Pianist André Kusmitsch und der Posaunist Feldeman de Oliveira Lacerda

Über die Stipendiaten

Der 21 Jahre alte André Kusmitsch begann im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierspiel und entdeckte früh sein Interesse an brasilianischer Musik und Jazz. 2016 begann er den Musikunterricht an der staatlichen Musikschule EMESP Tom Jobim (Escola de Música do Estado de São Paulo Tom Jobim), wo er u. a. von Guilherme Ribeiro und Sizao Machado unterrichtet wurde. Im Jahr 2019 begann er sein Bachelor-Studium an der Faculdade de Música Souza Lima in Kooperation mit dem Berklee College of Music in Boston. Er spielt in der Bigband Souza Lima und ist außerdem Pianist und Keyboarder des Sexteto Aurum, einem Ensemble, das vom Career Development Center der EMESP gefördert wird.

Der 24-jährige Feldeman de Oliveira Lacerda erhielt erstmals mit acht Jahren Musikunterricht, seit seinem 11. Lebensjahr spielt er Posaune. Am Conservatório Musical Villa Lobos in São Paulo begann er schließlich mit dem Posaunenstudium, nahm an einem Studienaustausch mit der Juilliard School in New York teil und schloss seine Studien dann an der staatlichen Musikschule EMESP Tom Jobim und der Hochschule Faculdade Santa Marcelina (FASM) ab. Während seines Studiums erhielt er bereits die Möglichkeit, mit vielen renommierten Bands der brasilianischen Musikszene aufzutreten. Aktuell absolviert er ein postgraduales Studium in Musikpädagogik an der Faculdade de Música Souza Lima und nimmt sein erstes Album auf.

Kurt Maas Jazz Award (KMJA)

Der Kurt Maas Jazz Award (KMJA) wurde 2013 zum ersten Mal vergeben und wird seitdem alle zwei Jahre für Studierende des Münchner Jazz Instituts ausgeschrieben. Zum Kern des Wettbewerbs gehört die enge Zusammenarbeit mit dem renommierten Berklee College of Music in Boston, USA: Der erste Preis des Wettbewerbs ist die Teilnahme an einer Summerschool in Boston.

 Die Preisträger 2023 sind Elias Prinz (Gitarre, 1. Preis), Minchan Kim (Schlagzeug, 2. Preis) und Tom Förster (Saxophon, 3. Preis). In den letzten Jahren wurden Künstler*innen wie Shuteen Erdenebaatar (Klavier), Alma Naidu (Gesang), Svetlana Marinchenko (Klavier), Moritz Stahl (Saxophon), Rebecca Trescher (Klarinette), Leopold Betzl (Klavier), Matthias Lindermayr (Trompete) und viele weitere mit einem der drei Preise des KMJA ausgezeichnet.