Die 2013 von Prof. Waltraud Lehner gegründete Reihe »Musiktheater im Reaktor« (MiR) bringt jedes Jahr ein großes Opernprojekt mit Studierenden des Bachelor-Studiengangs Gesang in der Reaktorhalle am Standort Luisenstraße zur Aufführung.
Die Studierenden erhalten durch die Reihe einen Einblick in ihren späteren Beruf als professionelle Sängerinnen und Sänger und proben unter realistischen Theaterbedingungen. Im Laufe ihres vierjährigen Studiums begegnen sie Musiksprachen aus vier Jahrhunderten – von Henry Purcell bis hin zu Uraufführungen – und arbeiten mit verschiedenen Kooperationspartnern innerhalb und außerhalb der Hochschule zusammen. Die Inszenierungen, meist in der Regie von Waltraud Lehner, legen den Fokus stets auf gesellschaftsrelevante Themen, experimentieren mit neuen Medien und Technologien und greifen zu innovativen theatralen Mitteln.
10. bis 20. Mai 2025
Wer ist Don Giovanni? Ein Verführer und unwiderstehlicher Frauenheld, wie so oft kolportiert wird? Oder vielmehr ein rücksichtsloser Vergewaltiger, der im Notfall über Leichen geht? Regisseurin Doris Sophia Heinrichsen arbeitet die gewaltvolle Seite Don Giovannis heraus und setzt den Fokus auf die Folgen seines Handelns für die anderen, vor allem weiblichen, Figuren. Am Ende zeigt sich die finale Höllenfahrt als das, was sie auch in Mozarts Vertonung immer war: eine Befreiung.
Durch doppelte Rollenbesetzung hatten sechzehn Studierende der Bachelor- und Mastergesangsstudiengänge der HMTM die Gelegenheit, eine komplette, auch in den Rezitativen fast gänzlich ungekürzte Opernpartie des Repertoires einzustudieren und auf die Bühne zu bringen. Unterstützt wurden sie und das Regieteam von Intimitäts- und Kampfkoordinatorinnen, die bei besonders sensiblen oder kämpferischen Szenen ihre Expertise einbrachten: State-of-the-Art-Inszenierungspraxis, die die Sängerinnen und Sänger optimal für den späteren Berufsalltag wappnet.
Musikalische Leitung: Giuseppe Montesano
Inszenierung: Doris Sophia Heinrichsen
Bühnenbild: Jens Hübner
Kostüme: Claudia Karpfinger und Katharina Schmidt
Dramaturgie: Paulina Platzer
Don Giovanni: Johannes Eder, Daniel Di Prinzio
Leporello: Micha Matthäus, Tatsuki Sakamoto
Donna Anna: Isabella Gantner, Anna Krikheli
Don Ottavio: Sören Decker, Justus Rüll
Donna Elvira: Maria van Hoof, Viktoria Matt
Zerlina: Carolin Jurkat, Olga Surikova
Masetto: Johannes Domke, Luis Weidlich
Il Commendatore: David Holz, Luis Weidlich
Chor aus Studierenden der HMTM
HSO München
19. bis 27. Oktober 2024
KI-Musiktheater mit Henry Purcell und Uraufführungen der Kompositionsstudierenden Eva Kuhn und Gabriele Fischetti
Dido liebt Aeneas und Aeneas liebt Dido. Aeneas ist der aktive Abenteuer-Held, der aufbricht, um Rom zu gründen. Und Dido, die wirkmächtige Gründerin des Wirtschaftsimperiums Karthago, begeht nach dem Liebesverrat Selbstmord. Das Narrativ folgt dem viel zitierten Diktum von Edgar Ellen Poe: »The death of a beautiful woman is, unquestionably, the most poetical topic in the world.« Ist der Tod einer schönen Frau wirklich das poetischste Thema der Welt? Oder lässt sich ein anderes Narrativ als Gegengewicht finden?
Das Musiktheater im Reaktor 2024 nimmt Henry Purcells »Dido and Aeneas« nach dem Libretto von Nahum Tate ins Visier. Ausgehend von Purcells einstündiger Oper von 1689 entstehen auch Neukompositionen in Zusammenarbeit mit KI, die in der Inszenierung mit Purcells Original verwoben sind, alternativen Narrativen Raum geben und die ständig reproduzierten »biases« in Frage stellen.
»Dido++ & Aeneas++« – KI-Musiktheater als interdisziplinäre Herausforderung – Ein Auszug aus unserem Hochschulmagazin »Auftakt« 2024/2025
Musiktheater im Reaktor 2024 »Dido++ & Aeneas++« auf Youtube:
Behind the scenes
Aufnahme vom 26. Oktober 2024
Besetzung
Musikalische Leitung: Kristin von der Goltz
Inszenierung: Waltraud Lehner, Paulina Platzer
Bühne: Stefan Wintersberger
Ausstattung Bühne: Jan Faller
Kostüme: Claudia Karpfinger, Katharina Schmidt
Licht: Pit Schultheiss
Dido: Laura Hemingway a. G., Maria van Hoof
Belinda: Jasmin Binde, Anna Krikheli
Second woman: Ralitsa Bogdanova, Antonia Modes
Aeneas: Johannes Eder, Moritz Külbs
A Sorceress: Lukas Mayr, Tatsuki Sakamoto
First witch: Lena Kühn, Olga Surikova
Second witch: Madeleine Maier, Lilith Schart
First sailor: Sören Decker, Noam Sabag Lahat
A spirit: Florian Eschelmüller, Justus Rüll
Madrigalchor der HMTM
Projektorchester mit Studierenden des Instituts für Historische Aufführungspraxis
3. bis 6. Juni 2024
Die Uraufführung »nimmersatt« experimentiert mit dem Einsatz von XR-Technologien der Virtuellen Realität und Live-Performances von vier Sänger*innen und fünf Musiker*innen der HMTM. Unter dem Motto »fressen und gefressen werden« wird das Publikum auf eine gesellschaftspolitische Abenteuerreise durch den menschengemachten Nahrungskreislauf eingeladen.
Musik, Theater und virtuelle Realität: erste VR-Musiktheaterproduktion an der HMTM
Musiktheater im Reaktor »nimmersatt« auf Youtube:
Behind the scenes
Aufnahme vom 3. Juni 2024 im Maschinenraum der Alten Utting
Besetzung
Sopran: Viktoria Matt
Mezzosopran: Franziska Weber
Bariton: Luis Weidlich
Bariton: Isaac Tolley
Flöte: Maria Zwerschke
Harfe: Alice Proffit
Kamantsche: Sara Hasti
Percussion: Maximilian Wolfgang Schwarz
Violoncello: Samuel Weilacher
Komposition: Jiro Yoshioka, Eve Georges
Musikalische Leitung: Markus Hein, Henri Bonamy
Regie: Waltraud Lehner, Paulina Platzer
Konzeption: Alexandra Hermentin, Waltraud Lehner, Paulina Platzer Digitale Dramaturgie: Ilja Mirsky
XR Production: Nightfrog GmbH XR Beratung: Benedict Mirow
XR Camera: Carl Amadeus Hiller
XR Development & Programming: Alexander Schmidt
10 bis 18. Mai 2023
Buoso Donati ist tot. Seine Verwandtschaft giert nach dem Erbe, aber der reiche Onkel hat alles der Kirche vermacht. Gianni Schicchi wird engagiert, um in die Rolle des sterbenden Buoso Donati zu schlüpfen und dem Notar das Testament neu zu diktieren. Doch Gianni Schicchi macht nur scheinbar gemeinsame Sache mit der geldgierigen Familie und spricht sich selbst den Großteil des Erbes zu. Am Ende sind die Betrüger*innen die Betrogenen.
Im Kontrast zu Puccinis Konversations-Komödie, ursprünglich Teil seines 1918 in New York uraufgeführten »Il trittico«, stehen Ligetis »Aventures«. Ligeti entwickelte für seine Miniaturdramen 1962 eine asemantische Kunstsprache, die Affekte und Emotionen transportiert. Instrumentalmusik und Gesang verschmelzen zu einer abstrakten Einheit, die Musik nimmt sprachliche Züge an.
Durch die Aufführung beider Musiktheaterwerke an einem Abend, entsteht eine humorvolle Inszenierung über List, Habgier und menschliche Abgründe.
Besetzung
Schicchi: Gerrit Illenberger/Linus Mödl
Lauretta: Laura Richter/Toni Modes
Zita: Laura Hilden/Franziska Weber
Rinuccio: Lukas Siebert/Luca Gotti
Gherardo: Balint Szabo-Veress/Moritz Külbs
Nella: Viktoria Matt/Alisa Milosevic
Gherardino: Lena Kühn/Anna Krikheli
Betto di Signa: Lukas Mayr/Micha Matthäus
Simone: David Holz/Manuel Winckhler
Marco: Daniel Schmitt/Tobias Lusser
La Ciesca: Laure Cazin/Maria van Hoof
Ser Amantio di Nicolao: Vsevolod Sazonov
Maestro Spinelloccio: Vsevolod Sazonov
HSO München
Musikalische Leitung: Ulrich Maier
Regie: Waltraud Lehner und Paulina Platzer
Bühne: Xaver Unterholzner
Entwurf Bühnenbild: Katrin Schneyer, Pauline Wessel, Xaver Unterholzner
Kostüme: Claudia Karpfinger und Katharina Schmidt
Künstlerische Produktionsleitung: Alexandra Hermentin
12. Mai 2022
Die Uraufführung von »Spuren« befragt das der Münchner Biennale 2022 zugrundeliegende Thema von »Good Friends« in den Kellerräumen der Hochschule für Musik und Theater in der Arcisstrasse 12 auf seine Vieldeutigkeit und Ambivalenz.
Ein verwinkeltes Wegesystem führt durch Maschinenräume und dekadente Versorgungskeller des ehemaligen »Führerbaus«. Ursprünglich zum Schutz für Menschen gebaut, wurde der Luftschutzbunker gegen Ende des zweiten Weltkriegs als Lagerraum für hunderte Kunstwerke für den »Sonderauftrag Linz« umfunktioniert. Während den politischen Allianzpartnern Mussolini, Chamberlain, Daladier und Hitler anlässlich des Münchner Abkommens im Kaminzimmer im 1. Stock Wild, Wein und Likör aus einem modernen ausgeklügelten Kühlsystem serviert werden, erfahren in den darunter liegenden Gängen Menschen Gewalt, die in den Kellerräumen bis heute widerhallt.
In einer musiktheatralen Führung folgt die Uraufführung von »Spuren« markanten Pfaden, die auf die Vergangenheit schließen lassen, und legt neue Fährten, deren Stabilität permanent von Verzweigungen, Sackgassen und Richtungsänderungen unterwandert wird. Im Labyrinth entlarvt sich die vermeintlich helfende und schutzbietende, freundschaftliche Geste eines Systems, das den Menschen Zugehörigkeit, Wohlstand und Aufstieg verspricht, als perfider Schachzug eines grausamen menschenverachtenden Regimes.
Musiktheater im Reaktor »s p u r e n« bei Youtube
Besetzung
Gesangssolistinnen: Laure Cazin, Lisa Freyhoff, Viktoria Matt, Alisa Milosevic, Julia Pfänder
Komposition: Polina Korobkova
Regie: Waltraud Lehner und Paulina Platzer
Kostüme: Katherina Kopp
Choreografie: Christina Liakopoyloy
Dramaturgie: Paulina Platzer
ab 11. Juni 2021 (Youtube Stream-on-Demand)
22. bis 28. April 2022 (Wiederaufnahme)
Tamino erhält in Mozarts »Zauberflöte« von der Königin der Nacht den Auftrag, ihre Tochter Pamina aus der Gefangenschaft Sarastros zu befreien. Schockverliebt in ein Bild, scheint er sich der Herausforderung in Begleitung Papagenos anzunehmen. Doch wer beherrscht hier eigentlich wen? Wer behält die Fäden in der Hand und wer widersetzt sich der Machtmaschinerie? In unerwarteten Kippmomenten changieren Spiel und Grenzüberschreitung. Die Dualität von Gut und Böse gerät dabei ebenso ins Wanken wie Genderzuschreibungen und Beziehungshierarchien. In einer Gesellschaft, die von subtilen Machtgeflechten und Instabilität geprägt ist, gewinnt Mozarts »Zauberflöte« gerade heute neue Aktualität.
Besetzung 2021
Tamino: Magnus Dietrich
Pamina: Elisabeth Freyhoff
Papageno: Daniel di Prinzio
Königin der Nacht: Bryndís Guðjónsdóttir
Sarastro: Christian Beutel Monostatos: Jonas Salzer
Erste Dame/Erster Knabe: Alisa Milosevic
Zweite Dame/Zweiter Knabe: Antonia Modes
Dritte Dame/Dritter Knabe: Julia Pfänder
Papagena: Katja Maderer
Sprecher/Erster Priester: Jakob Schad
Zweiter Priester: Lukas Siebert
Erster Geharnischter: Jonas Salzer
Zweiter Geharnischter: Gerrit Illenberger
Erster/Zweiter Sklave: David Franzen, Lukas Siebert
Chor: Franziska Bader, Jasmin Binde, Laure Cazin, David Franzen, Isabella Gantner, Laura Hemingway, Laura Hilden, Gerrit Illenberger, Hanne Marit Iversen, Tobias Lusser, Jonas Müller, Laura Richter, Lukas Siebert, Manuel Winckhler
Hochschulsymphonieorchester (HSO München)
Künstlerischer Leiter: Marcus Bosch
Musikalische Leitung: Danyil Ilkiv
Inszenierung: Waltraud Lehner und Paulina Platzer
Bühne: Sina Gentsch
Kostüme: Claudia Karpfinger & Katharina Jutta Schmidt
Dramaturgie: Paulina Platzer
Licht: Pit Schultheiss
Produktion Live-Mitschnitt: Thilo David Heins
Kamera: Jan Klein, Annette von Knobelsdorff
Ton: Christian Hermentin
Graphik : Sophie Brand
Musiktheater im Reaktor 2021 »Die Zauberflöte« auf Youtube:
Aufnahme vom 12. Mai 2021
Aufnahme vom 14. Mai 2021
Besetzung 2022:
Königin der Nacht: Anna Krikheli, Lisa Orthuber
Erste Dame/Erster Knabe: Isabella Gantner
Zweite Dame/Zweiter Knabe: Ilme Stahnke
Dritte Dame/Dritter Knabe: Laura Hilden
Pamina: Katja Maderer, Alisa Milosevic
Tamino: Jonas Häusler, Lukas Siebert
Papagena: Jasmin Binde, Lena Kühn
Papageno: Gerrit Illenberger, Tobias Lusser
Sarastro: David Franzen
Monostatos: Luca Gotti
Sprecher/Erster Priester: Jonas Müller, Daniel Schmitt
Zweiter Priester: Florian Eschelmüller
Erster Geharnischter: Luca Gotti
Zweiter Geharnischter: Linus Mödl, Jakob Schad
Sklaven: Florian Eschelmüller, Jakob Schad
Chor (Studierende der Gesangsklassen)
Orchester (Studierende der künstlerischen Instrumentalstudiengänge)
Künstlerischer Leiter: Wolf-Michael Storz
Inszenierung: Waltraud Lehner und Paulina Platzer
Bühne: Sina Gentsch
Kostüme: Claudia Karpfinger & Katharina Jutta Schmidt
Licht: Pit Schultheiss
Dramaturgie: Paulina Platzer
26. April bis 4. Mai 2019
Mit sechs Sängerinnen und einem Sänger wirft das Team um Regisseurin Prof. Waltraud Lehner einen Blick auf den drei Jahrtausende alten Mythos – im Fokus steht Eurydike. Das musikalische Konzept der Produktion verbindet ein weites Spektrum unterschiedlicher Musikstile: bekannte Orpheus-Klänge von Monteverdi, Gluck und Offenbach werden mit Musik von Schubert, Strauss oder Bernstein sowie zeitgenössischen Kompositionen kombiniert und kontrastiert.
Dabei spielen Uraufführungen der Kompositionsstudierenden aus der Klasse von Prof. Jan Müller-Wieland in besonderen Augenblicken eine entscheidende Rolle wie dem tödlichen Biss durch die Schlange, »che bello« – der Höllenhund oder der Wahnsinn des unglücklichen Orpheus im Gesang von sechs Eurydiken. »Orpheus & Eurydike« ist das Ergebnis einer intensiven gemeinsamen Suche der Gesangs- und Kompositionsstudierenden mit Waltraud Lehner, die alle von Beginn an in den Entstehungsprozess eingebunden waren.
Musiktheater im Reaktor »Orpheus & Eurydike« in der Digitalen Sammlung der HMTM.
Besetzung
Solistinnen und Solisten der Gesangsklassen
Studierende der Kompositionsklasse von Jan Müller-Wieland
Musikalische Leitung: Jan Müller-Wieland
Regie: Waltraud Lehner
Bühne: Ulrich Frommhold
Kostüme: Katharina Schmitt und Claudia Karpfinger
Dramaturgie: Julia Maschke
8. bis 16. Juni 2018
Sieben Kurzopern von Caio de Azevedo, Jakob Stillmark, Maximilian Zimmermann, Philipp Christoph Mayer, Alex Mathewson, Felix Bönigk und Robin Becker (Studierende der Kompositionsklassen Isabel Mundry, Moritz Eggert, Jan Müller-Wieland) nähern sich dem Thema »Privatsache« von unterschiedlichen Seiten. Es geht um soziale Kontrolle im Treppenhaus, veröffentlichte Privatheit in der digitalen Welt, die territoriale Verteidigung gegenüber Fremden oder den verzweifelten Kampf um Privatsphäre inmitten gesellschaftlichen Aufruhrs, musikalisch vielfältig umgesetzt in über 60 verschiedenen Gesangspartien der Sängerinnen und Sänger der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) und außergewöhnlichen Instrumentierungen von Saxophon-Quartett und Akkordeon-Duo bis hin zu Kontrabass-Trio, Hackbrett, Zither und Live-Elektronik.
»liminal Space« steht für den fortschreitenden Übergang, für den spannungsvollen Augenblick eines
Dazwischen. Die sieben Uraufführungen reflektieren in der Reaktorhalle nicht nur die politische Dimension des wechselseitigen Verhältnisses zwischen Individuum und Gruppe, dem Einzelnen und der Gesellschaft. Sie verweisen auch auf ein theaterspezifisches Phänomen: jenen ständigen Austausch zwischen Bühne und Zuschauerraum, der durch Übergangsmomente von individueller Wahrnehmung, persönlichem Empfinden und öffentlicher Darstellung jeden Vorstellungsbesuch zum einmaligen sozialen Erlebnis werden lässt.
Besetzung
Solistinnen und Solisten der Gesangsklassen der HMTM
ensemble oktopus
Musikalische Leitung: Jan Müller-Wieland
Regie: Waltraud Lehner
Bühne und Video: Ulrich Frommhold
Kostüm: Katherina Kopp
Dramaturgie: Christian Mayer
18. bis 28. Mai 2017
In intensiven Probenprozessen erarbeiten 42 Studierende der Studiengänge Gesang und Historische Aufführungspraxis die Barockoper als politischen Opernkrimi. Unter der musikalischen Leitung von Kristin von der Goltz, Professorin an der HMTM für Barockvioloncello und Kammermusik, und der Regie von Waltraud Lehner, Regisseurin und Professorin für Szenische Leitung an der HMTM, entsteht eine Inszenierung, die die Spuren der Macht nachzeichnet und dabei das ganze Spannungsfeld zwischen leidenschaftlicher Liebe und roher Gewalt auslotet.
Besetzung
Giulio Cesare: Niklas Mallmann und Susan Zarrabi
Cleopatra: Milena Bischoff, Susanne Kapfer
Cornelia: Mirjam Künstner
Sesto: Carmen Artaza
Tolomeo: Freya Apffelstaedt, Jan Wouters
Achilla: Martin Burgmair, Frederic Jost
Nirena: Ilme Stahnke
Curio: Ansgar Theis
Barockorchester des Instituts für Historische Aufführungspraxis
Musikalische Leitung: Kristin von der Goltz
Regie: Waltraud Lehner
Bühne: Ulrich Frommhold
Kostüme: Katherina Kopp
6. bis 15. Mai 2016
Es ist das alte Spiel von Macht, Gewalt und Unterwerfung: Die keusche Schöne leistet ihrem Vergewaltiger Widerstand und bezahlt ihre Tugend mit dem Tod.
In seiner 1946 uraufgeführten Kammeroper »The Rape of Lucretia« verhandelt Benjamin Britten unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg die akuten Fragen nach Machtmissbrauch und Moralverlust, aber auch nach der Möglichkeit zum Widerstand und nicht zuletzt der Erlösung. Als symbolträchtige Projektionsfläche dient ihm dabei der seit der Antike überlieferte Mythos von Lucretia, deren Freitod die Gründung der römischen Republik und somit die Erlösung des römischen Volks von der etruskischen Tyrannei initiierte.
Besetzung
Solistinnen und Solisten der Gesangsklassen
Hochschulsymphonieorchester (HSO München)
Musikalische Leitung: Ulrich Nicolai
Regie: Waltraud Lehner
Bühne/Video: Ulrich Frommhold
Kostüme: Katherina Kopp
Choreographie/Körperarbeit: Christina Liakopoyloy
17. bis 25. April 2015
In Mozarts Opera buffa »Le nozze di Figaro« liegt das Augenmerk gänzlich auf dem, was im Text ungesagt bleibt, was ohne Worte da ist: Liebe, Begehren, Sehnsucht, Eifersucht, Angst, Verlorenheit, Leere, Ratlosigkeit und Schweigen. Zum Träger der Handlung und zum Gestalter des dramatischen Geschehens wird einzig die Musik, die Ungesagtes hörbar macht. Aus der Textvorlage Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit der Trilogie von Beaumarchais schaffen Mozart und sein Librettist Lorenzo Da Ponte einen Mikrokosmos an Gefühlen von Menschen, die im Laufe eines Tages aufeinander prallen. Morgens, mittags, nachmittags und nachts: Zu jeder Tageszeit kollidieren die Figuren aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten in ihrer Begrenzung und möglichen Grenzüberschreitung, in der Intrige und der Verstellung, im Licht und Dunkel ihrer Gefühle, für das es so schwer zu sein scheint, Worte zu finden.
Besetzung
Solistinnen und Solisten der Gesangsklassen
Musikalische Leitung: Andreas Ruppert
Regie: Waltraud Lehner
Bühne: Ulrich Frommhold
Kostüme: Katherina Kopp
11. bis 14. Mai 2014
Beitrag der HMTM zur 14. Münchener Biennale
Um die Feuergöttin Agni kreisen in Claude Viviers Oper »Kopernikus« weitere My-then- und Sagengestalten wie der Zauberer Merlin, Mozarts Königin der Nacht, Tristan und Isolde, eine Hexe, ein alter Mönch oder ein blinder Prophet. Das Lib-retto, das der franko-kanadischen Komponist selbst schrieb, eröffnet teils in französischem Text, teils in einer selbst erfundenen Kunstsprache eine Welt zwischen Realität und Imagination und exponiert zwischen Klang und (Un-)Sinn, zwischen Text- und Klangstrukturen die Rätselhaftigkeit der Welt: »Die Menschheit wird endlich ihren Platz wiederfinden, sie wird aufhören, um sich selbst zu kreisen, und sie wird die Unendlichkeit spüren, die sie umgibt.« (Claude Vivier)
Besetzung
Studierende der Gesangsklassen: Danae Kontora, Andromahi Raptis, Luise Höcker, Florence Losseau, Manuel Adt und Alexander Kiechle
Jens Müller (a.G.)
ensemble oktopus
Musikalische Leitung: Konstantia Gourzi
Regie: Waltraud Lehner