Es ist ein interdisziplinäres Großprojekt, das im Oktober 2024 seine Premiere an der HMTM feierte: Über 100 Studierende aus den unterschiedlichsten Bereichen unserer Hochschulearbeiteten bei der Produktion von »Musiktheater im Reaktor« zusammen.
Im Mittelpunkt der elften Produktion von »Musiktheater im Reaktor« steht die Oper »Dido und Aeneas« des englischen Barockkomponisten Henry Purcell. Uraufgeführt im Jahr 1689, bringt die aktuelle Inszenierung an der HMTM die Geschichte des antiken Liebespaares ins Heute. Über 100 Studierende sind beteiligt und arbeiten daran, Purcells Oper zur Aufführung zu bringen. Bereits seit mehreren Monaten setzen sie sich in zahlreichen Workshops – etwa zu Barocktanz, Body Combat oder Intimacy Coordination, zu Dramaturgie oder zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte – mit der Oper auseinander und ringen um den Stoff. In vielen Treffen wurde auch über die neu entstehenden Kompositionen und die Möglichkeiten und Grenzen von Künstlicher Intelligenz in der Musik gesprochen – denn die Originalmusik von Purcell wird durch mehrere Uraufführungen gebrochen, die sich mit KI auseinandersetzen.
Damit ist die diesjährige Produktion das bisher größte institutsübergreifende Kooperationsprojekt von »Musiktheater im Reaktor«: Mit dabei sind Studierende der Gesangsklassen, ein Projektorchester mit Studierenden des Instituts für Historische Aufführungspraxis unter der Leitung von Prof. Kristin von der Goltz, der Madrigalchor unter der Leitung von Prof. Martin Steidler sowie Studierende im Studiengang Chordirigieren, betreut von Prof. Florian Helgath. Die Studierenden Eva Kuhn und Gabriele Fischetti aus den Kompositionsklassen von Prof. Moritz Eggert und Prof. Jan Müller-Wieland steuern die Uraufführungen bei. Unterstützt wurden sie dabei auch von Prof. Ali Nikrang, der als Professor für KI und Musikalische Kreation an der HMTM eine umfassende Einführung in das Thema »Komponieren mit KI«, die Grenzen und die Möglichkeiten gab und im Kompositionsprozess mit Rat und Tat zur Seite stand.
Ein nachhaltiges Bühnenbild, gestaltet Stefan Wintersberger und Jan Faller, schafft schließlich den nötigen Rahmen für die Produktion. Die Gesamtleitung des Projekts liegt bei Prof. Waltraud Lehner, die gemeinsam mit Paulina Platzer die Regie führt.
Die Aufführung vom 26. Oktober 2024 wurde per Livestream übertragen. Eine Aufzeichnung gibt es auf dem YouTube-Kanal der Hochschule: https://www.youtube.com/watch?v=VLjNfbFN_fw&t=947s