Alte Pinakothek: Studierende der HMTM entwerfen Audio-Guide für »Rachel Ruysch – Nature into Art«-Ausstellung

27. November ’24

Zwischen Kunst und Naturwissenschaft, perfektionierter Feinmalerei und künstlerischer Freiheit lassen sich die Werke von der Niederländerin Rachel Ruysch verorten. Ihre Motive sind der Natur entnommen: Blumen, Früchte, Schmetterlinge und Insekten sind auf ihren Gemälden zu sehen. Die Ausstellung »Rachel Ruysch – Nature into Art« wurde am 25. November 2024 in der Alten Pinakothek eröffnet.

Passend zur Ausstellung, können sich die Besucher*innen der Ausstellung einen Audioguide ausleihen. Auf dem sind zu einzelnen Gemälden Werke zu hören, die Kompositionsstudierende der Hochschule für Musik und Theater München eigens für die Alte Pinakothek komponiert haben. Acht Studierende der Klasse von Professor Jan Müller-Wieland haben am Projekt mitgewirkt.

Foto: Haydar Koyupinar

Yurii Riepin studiert Komposition im 3. Semester und hat Werke für sechs Gemälde komponiert. Interessant war für ihn, dass alle Gemälde ähnliche Motive hatten. »Für das Komponieren war es wichtig, die Unterschiede zu finden. Welche Farben werden genutzt? Wie sind die Kontraste?«, beschreibt er sein Vorgehen. Ein Gemälde, das der Student ausgewählt hat war zum Beispiel für Fürst Johann Wilhelm von der Pfalz, den Riepin mit dem Imperialismus verbindet. »Als ich dieses Werk vertont habe, habe ich versucht, den Imperialismus lächerlich darzustellen«, sagt Riepin »Ich habe ein Stück auf einem verstimmten Cembalo geschrieben. Es klingt lustig, lächerlich und komisch, aber gleichzeitig wie ein formelles, klassisches Barockkonzert, wie Musik, die damals auf den Höfen der Fürsten gespielt wurde.«

Andere Komponist*innen sehen in den Blumen Kinder – Rachel Ruysch habe in ihrem Leben einige Kinder verloren – oder sie beziehen sich auf die Tulpenkrise, die im 17. Jahrhundert in den Niederlanden herrschte. Die Kompositionen versprechen also eine große Diversität. Zu den Gemälden wird es Texte der Komponist*innen geben, die die Vertonung konzeptuell einordnen. »Ich bin auch gespannt, wie das Ganze dann in der Alten Pinakothek aussehen wird«, sagt Riepin. Die Ausstellung »Rachel Ruysch – Nature into Art« anschauen, können sich die Studierenden der Klasse von Jan Müller-Wieland und alle Interessierten ab dem 26. November 2024.

Mehr Informationen zur Ausstellung auf der Website der Alten Pinakothek: https://www.pinakothek.de/de/nature-into-art

Ausstellungseröffnung Rachel Ruysch - v.l. Alisa Wunder, Sophie Reich, Jan Müller-Wieland, Yurii Riepin, Johannes Obermeier
Foto: Yurii Riepin
Von links nach rechts: Alisa Wunder, Sophie Reich, Prof. Jan Müller-Wieland, Yurii Riepin, Johannes Obermeier