Arndt Martin Henzelmann zum Professor für Chordirigieren am Institut für Kirchenmusik berufen

13. November ’24

Arndt Martin Henzelmann wurde von unserer Hochschule auf eine halbe Professur für Chordirigieren am Institut für Kirchenmusik berufen. Seit Anfang November 2024 ist er für die chorleiterische Ausbildung der Studierenden in den Fächern Katholische und Evangelische Kirchenmusik (Bachelor und Master) verantwortlich. Außerdem hat er die Künstlerische Leitung des Hochschulchors übernommen, in dem alle Studierenden der HMTM ihre Chorpraxis absolvieren können.

Arndt Martin Henzelmann überzeugte im Berufungsverfahren insbesondere durch seine große Kompetenz der chorleiterischen Praxis in der Kirchenmusik, seine vielfältige musikalische Erfahrung mit unterschiedlichsten Ensembles und Konzertformaten sowie durch seine hohe pädagogische Expertise.

Prof. Arndt Martin Henzelmann
Foto: Katharina Gebauer

Im Mittelpunkt des Fachs Chorleitung stehen für Arndt Martin Henzelmann ein hoher künstlerischer Anspruch und die musikalische Begegnung zwischen Menschen:

»In einer Gesellschaft, die sich tendenziell individualisiert und stärker auseinander bewegt, sind Chöre ein Ort, an dem Menschen in besonderer Weise zusammengebracht werden. Chormusik und Chorsingen leben von Begegnung – in Kombination mit einem hohen künstlerischen Anspruch kann daraus musikalisch Magisches entstehen. Solche inspirierenden Momente möchte ich den Studierenden ermöglichen, damit sie diese Erfahrungen in ihrem späteren Beruf weitergeben können. Dafür ist auch ein fundiertes künstlerisches Handwerkszeug wesentlich: eine sehr gute Dirigiertechnik, eine differenzierte Probenmethodik sowie ein umfassendes Verständnis für die musikalischen und stilistischen Anforderungen unterschiedlicher Chormusik. Als Wegbegleiter, Türöffner und Ermöglicher möchte ich alle Studierenden dabei unterstützen, eine eigene musikalische und dirigentische Persönlichkeit zu entwickeln.«

Mit der Berufung von Arndt Martin Henzelmann ist – nach der Berufung von Prof. Florian Helgath im April 2024 auf die halbe Professur für Chordirigieren mit künstlerischer Studienrichtung (Bachelor und Master) – die Neuordnung des Studienbereichs Chordirigieren an der HMTM abgeschlossen. Bei dieser Neuordnung wurde die künstlerische Ausbildung der Studierenden im Fach Chordirigieren (etwa für professionelle Konzertchöre) von der künstlerischen Ausbildung der Kirchenmusikstudierenden getrennt, um die jeweiligen Profile und zukünftigen Berufsbilder stärker herauszuarbeiten.

Arndt Martin Henzelmann wurde in Berlin als Sohn eines Kirchenmusikers geboren. Er studierte zunächst Kirchen- und Schulmusik in Köln, anschließend Chordirigieren bei Jörg-Peter Weigle an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Prägende Impulse erhielt er als Stipendiat der »Tenso Masterclasses for Young Conductors« und in Meisterklassen von Grete Pedersen, Stephen Layton, James Wood, Wolfgang Schäfer, Jan Scheerer und Morten Schuldt-Jensen, wobei er unter anderem mit Det Norske Solistkor, dem Tenso Europe Chamber Choir und dem Trinity College Choir Cambridge zusammenarbeitete.

Aktuell hat Arndt Martin Henzelmann die musikalische Leitung des Consortium musicum Berlin inne. Daneben wirkt er als musikalischer Assistent beim Staats- und Domchor Berlin und gründete kürzlich das Collegium Vocale Iuvenum Köln, einen Projektensemble von jungen Sänger*innen mit Schwerpunkt auf Barockmusik. Regelmäßig leitet er daneben Projekte der freien Szene und ist in diesem Jahr etwa wiederholt zur Zusammenarbeit mit dem preisgekrönten Kammerchor CONSONO eingeladen.

Seiner Leidenschaft fürs Unterrichten folgte Arndt Martin Henzelmann von 2019 bis 2024 als hauptamtlicher Dozent für Chorleitung am kirchenmusikalischen Institut der Universität der Künste Berlin und in einem Lehrauftrag an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Regelmäßig wird er daneben als Dozent für Dirigierkurse und Musikwochen, etwa für AMJ, IAM, WGM oder Landesmusikräte, engagiert.

Ein Schwerpunkt seines Wirkens als Dirigent liegt im chorsinfonischen Bereich: So war er langjährig Leiter des Oratorienchor Köln und des Rodenkirchener Kammerchor und Orchester, mit denen er regelmäßig in der Kölner Philharmonie gastierte. Er arbeitete mit einer Vielzahl von großen Ensembles und Orchestern zusammen wie den Bochumer Sinfonikern, dem Kyiv Symphony Orchestra, dem Kölner Kammerorchester oder dem Sinfonie Orchester Berlin und Ensembles der Alte-Musik-Szene wie der Batzdorfer Hofkapelle, Concerto Brandenburg, aris et aulis berlin oder der lautten compagney BERLIN. Gleichzeitig konzertierte er mit Kammerchören wie dem Landesjugendchor Rheinland-Pfalz und wirkte er als Dirigent des Vokalensembles neuer chor berlin, mit dem er verschiedene Uraufführungen (Sköld, Forte, Makor, Machuel, Zimmermann) realisierte und schwerpunktmäßig innovative und interdisziplinäre Programme gestaltete. 2022 und 2023 leitete er das internationale Festival C.H.O.I.R., wo er unter anderem neue Fassungen des Te Deums und Messe d-Moll von Anton Bruckner uraufführte. Als Assistent von Prof. Robert Göstl arbeitete er mit dem Deutschen Jugendkammerchor. Weiterhin assistierte er Prof. Kai-Uwe Jirka bei der traditionsreichen Sing-Akademie zu Berlin sowie Prof. Jörg-Peter Weigle beim Hochschulchor der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin.