Qualitätsverständnis

Die Ausbildungsarbeit an unserer Hochschule fußt auf einem grundlegenden Qualitätsverständnis für die Lehre.

1. Grundlegende Bestimmungen
Die Arbeit der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) ist auf eine professionelle, möglichst exzellente Ausbildung ihrer Studierenden ausgerichtet. Sie fördert deren Entwicklung zu profilierten und umfassend gebildeten Künstlerpersönlichkeiten. Mit der Entfaltung künstlerischer Handlungsfähigkeit steht die stetige, gezielte Förderung der Wahrnehmungs- und Reflexionsfähigkeit in engem Zusammenhang. Diese umfassende Einbettung künstlerischen Tuns bildet auch die Voraussetzung dafür, die eigene Kunst und die eigenen Fertigkeiten in die Gesellschaft zu tragen, zu vermitteln und weitergeben zu können.

2. Bildung und Ausbildung
Wichtig für die Persönlichkeitsentwicklung sind vor allem Freiräume, die Kreativität ermöglichen. Die HMTM versteht sich in diesem Sinne als Labor und Inkubator. Hier werden neueste Entwicklungen und Trends aufgegriffen, reflektiert und möglichst auch initiiert – und dabei die Brücke zur Basis des Bewährten, auch in der langen Tradition des Hauses Gewachsenen, geschlagen. Die Studierenden erfahren, wie sie ihre Ausdrucksmöglichkeiten in künstlerische und pädagogische Umfelder angemessen integrieren können. Inkubator für künstlerische, pädagogische oder wissenschaftliche Individualität ist die HMTM durch ein anregendes und ermöglichendes Studienklima, das Experimentierflächen für die Individualitätsentwicklung bietet. Hier werden Träume nicht nur geträumt, sondern auch „fabriziert“.

3. Wissen, Methoden und Technik als Grundlagen
Experimentieren benötigt gute Grundlagen – ein Fundament von Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verständnis. Die Suche nach eigenen Wegen gelingt gezielter und substanzieller, wenn man Entwicklungen, Geschichte, Tendenzen im Globalen wie im eigenen, spezialisierten Bereich wahrnehmen, durchschauen und verstehen lernt. Umfassende Kenntnisse und solides Handwerk verhelfen zur Fähigkeit der Selbstreflexion und ermöglichen, sich im Kosmos der Künste bewusst zu verorten. Methodisch gefasstes, diskursgestütztes und forschungsgeleitetes Nachdenken über Musik, Tanz und Theater, mithin Wissenschaftlichkeit wird als integraler Bestandteil der Ausbildungs- und Bildungsprozesse an der HMTM gesehen.

4. Berufsorientierung
Gleichzeitig werden den Studierenden Kenntnisse und Erfahrungen von aktuellen Berufswirklichkeiten in Musik, Theater und Tanz ermöglicht, dafür erforderliche Befähigungen trainiert. So enthalten die Studiengänge der HMTM Komponenten einer dezidiert berufsspezifischen Ausbildung vor dem Hintergrund breit vernetzender Bildung. Die Absolvent*innen sind auf diese Weise in der Lage, auf dem internationalen Berufsmarkt mit zu gehen, auf Entwicklungen zu reagieren und diese mit zu gestalten.

5. Individuelles Profil
Die Studierenden wählen und kreieren für sich ein zukünftiges Berufsbild, das ihren individuellen Fähigkeiten und Neigungen entspricht, und werden bei der Erschließung eigener Themen, Ausdrucksformen oder Nischen beraten und unterstützt. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die HMTM eine hohe Verantwortung für die individuelle Förderung ihre Student*innen. Es wird eine aktive Studienhaltung gefördert, die Studierenden bekommen die Voraussetzungen, sich eigenständig und selbstverantwortlich ihren Weg zu suchen, ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln, ihre Leidenschaft für Musik, Tanz und Theater zu leben. Dies ermöglicht ihnen auch nach ihrem Studienabschluss lebenslange künstlerische, pädagogische oder wissenschaftliche Weiterentwicklung, eigenständige Erschließung neuer Berufsfelder und erfüllende berufliche Tätigkeit.

6. Lehrqualität und Interdisziplinarität
Der hohe Anspruch der HMTM und das hohe Anforderungsniveau für das Studium erfordern höchste Qualität in der Lehre. Bei der Berufung von Lehrenden wird daher neben der fachlichen die pädagogische Expertise an oberste Stufe gestellt. Gemeinsam wird die pädagogische Qualifikation weiterentwickelt. Die engagierte individuelle Unterrichtsarbeit der Lehrenden wird ergänzt durch umfassende Zusammenarbeit – sowohl im eigenen Fach als auch interdisziplinär. Die sorgfältige Auswahl der begabtesten und geeignetsten Studierenden ist Anspruch der Hochschule. Um die besten Student*innen für die HMTM zu gewinnen, werden die besten Lehrer*innen berufen.

7. Vielfalt und Internationalität
Kulturelle Vielfalt wird an der HMTM gepflegt; die Hochschule nutzt die Chancen, die sich ihr als internationaler Lehr- und Lernort bieten. Sie orientiert sich an internationalen Maßstäben in einer globalisierten Kunst- und Ausbildungslandschaft.

8. Kommunikation und Wertschätzung
Ziel der Kommunikation ist es, rechtzeitig und zutreffend zu informieren und die Informationswege transparent zu halten. Kommunikation erfolgt auf der Basis von Wertschätzung, Rücksichtnahme und Offenheit sowohl in der Arbeit mit den Studierenden als auch in der fachlichen wie organisatorischen Zusammenarbeit mit den Kolleg*innen in Lehre und Verwaltung. Hierdurch entsteht dauerhafte positive Identifikation mit der Institution und ihren Mitgliedern.

9. Organisation und Prozesse
Exzellente Ausbildung setzt eine klar strukturierte Organisation voraus. Zuständigkeiten und Entscheidungswege sind transparent, Prozesse sind beschrieben und einsehbar. Die komplexe und wertvolle Infrastruktur wird von allen Hochschulangehörigen gemeinsam getragen und gepflegt. Im Interesse des gemeinsamen Ganzen füllt jede*r auf der Basis einer Kommunikation auf Augenhöhe seinen*ihren Platz als Expert*in für reibungslose und gut funktionierende Abläufe aus.

10. Entwicklung und Innovation
Die HMTM versteht sich als eine ständig in Entwicklung befindliche Organisation, um den sich wandelnden Ansprüchen zu entsprechen. Basis für Änderungen in Strukturen und Prozessen sind Freiräume und Grundvertrauen zwischen allen Hochschulangehörigen (unabhängig von Hierarchieebenen). Neuerungen in der Verwaltung werden als Herausforderungen angenommen und mit zukunftsweisenden Ideen beantwortet, die von allen getragen werden.