Vom 28. Februar bis zum 10. März 2024 waren Sänger*innen des Madrigalchors unserer Hochschule zu Gast in Salvador da Bahia in Brasilien. Eingeladen hatte der Domkapellmeister an der Kathedrale von Salvador de Bahia, Hans Bönisch. Das Programm wurde konzipiert und vorbereitet von Prof. Martin Steidler. Die Leitung während der Reise übernahm Prof. Andreas Herrmann. Ermöglicht wurde diese Reise nur dank einer großzügigen privaten Spende von Brigitte und Walter Kames sowie der Förderung durch das Goethe-Institut und die »Rosemarie Selzle, Johann Selzle und Dr. Paul Leonhardt Stiftung«.
Bericht von Jasmin Binde:
»Als wir in der Probenwoche 2022 erfuhren, dass eine Reise nach Brasilien für 2024 in Planung ist, war die Freude allerseits groß. Im April 2022 war der Chor in Wien gewesen und gerade nach der langen Corona-Zeit war es fast unvorstellbar, dass wir eineinhalb Jahre später nach Brasilien fliegen sollten. Ab der Probenwoche 2023 wurde dann alles konkreter. »Braziiil«-Rufe waren immer wieder zu vernehmen und nach einem Konzert mit unserem A cappella-Programm und einigen Orgelwerken am Abend vor dem Abflug trafen wir uns am nächsten Morgen alle voll Vorfreude am Münchner Flughafen und flogen gemeinsam nach Salvador da Bahia – zusammen mit unseren Solistinnen und Solisten.
Als wir gegen 20 Uhr Ortszeit in Brasilien landeten, wurden wir bereits von unserem Gastgeber Hans Bönisch empfangen und fuhren mit Bussen in die Pousada Barroco na Bahia zu einem herzlichen Willkommen – welch schöner Einstieg in unsere Reise!
Die darauffolgenden Tage standen ganz im Zeichen des Gesangs. So probten wir vor allem gemeinsam mit dem Coro Barroco na Bahia das Verdi-Requiem, das wir am 3. März in der Catedral Basílica Primaciale do Transfiguração do Senhor unter Leitung von Prof. Andreas Herrmann aufführten. Da bei diesem Konzert die Kathedrale so gut besucht war, dass ca. 300 Leute keinen Platz mehr fanden, wurde spontan das angesetzte A cappella-Konzert am 5. März durch eine zweite Aufführung des Verdi-Requiems ersetzt. Am 6. März sangen wir ein weiteres Konzert, dieses Mal A cappella, bei dem die Doppelchörige Messe von Frank Martin und verschiedene Motetten von Anton Bruckner auf dem Programm standen.
Doch neben der Proben und Konzerte durften wir so viel mehr erleben: Im Rahmen von zwei Städtetouren besichtigten wir die Stadt, eine Bustour führte uns bis zur Basilika Nosso Senhor do Bonfim, eine der bedeutendsten Kirchen von Bahia. An unseren letzten zwei Tagen machten wir Ausflüge auf die Inseln Itamoabo und Itaparica. Während wir Itamoabo nur mit Kleinbooten oder schwimmend erreichen konnten, ist Itaparica deutlich größer und so fuhren wir dort mit Bussen zu einer Kirchenruine im Parque Ecológico de Baiacu und nach einem weiteren Kirchenbesuch zum Strand. Am Abend fand das »Brasilianische Fest« in der Pousada statt, bei dem sowohl der Madrigalchor unter Leitung der Chordirigierstudierenden neu einstudierte Stücke sang, als auch Einzelbeiträge aus beiden Chören aufgeführt wurden. Und so hieß es einerseits feiern, andererseits Abschied nehmen. Wir hatten in den letzten zehn Tagen nicht nur die Stadt liebgewonnen, sondern auch wundervolle Begegnungen und Kontakte gerade mit den Chorsängerinnen und Chorsängern des brasilianischen Chores geknüpft, die hoffentlich noch lange aufrechterhalten bleiben!
Adeus e obrigado por tudo!«