Prof. Plamena Nikitassova

Professorin für Barockvioline, Kammermusik
Institut für Historische Aufführungspraxis
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Prof. Plamena Nikitassova
Foto: Tashko Tasheff

Biografie

Neben ihrer regen Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin wirkte Plamena Nikitassova von 2013 bis 2017 als Konzertmeisterin der Johann Sebastian Bach Stiftung in St. Gallen und wurde ab 2018 regelmäßig als Leiterin diverser Ensembles in Frankreich und Deutschland eingeladen, u. a. beim Freiburger Barockorchester. Im Jahr 2020 gründete Nikitassova in Basel außerdem die Kammermusikreihe »Im Wandel der Zeit«, um bekannte und unbekannte Kompositionen des 18. und 19. Jahrhunderts in ihrem ursprünglichen stilistisch-ästhetischen Kontext auf Instrumenten in alter Mensur mit Fokus auf die spieltechnischen Besonderheiten der Streichinstrumente in der Romantik zu präsentieren.

Plamena Nikitassova, geboren in Varna, Bulgarien, begann mit fünf Jahren Geige zu spielen und erhielt im Alter von 16 Jahren ein Stipendium, das sie für ein Musikstudium in die Schweiz führte. Sie studierte klassische Violine an der Genfer Musikhochschule und an der Musikhochschule Wien. Mit Master-Auszeichnung und »Premier Prix de Virtuosité« erhielt sie 1999 ihr Solistendiplom in Genf (Klasse von Prof. M. Karafilova) und wurde im gleichen Jahr mit dem Preis der Leenhards Stiftung in Lausanne ausgezeichnet. Nach ihrer Begegnung mit dem Geiger Jaap Schröder (Amsterdam) wandte sich Nikitassova der Alten Musik zu und schloss 2005 ein Studium der Renaissance- und Barockvioline bei Chiara Banchini an der Schola Cantorum Basiliensis ab.

Für ihre CD-Einspielungen – »Violinsonaten von C. Zuccari« 2012 Diapason d’Or Découverte), »Violinsonaten von Gaspard Fritz 1747« 2014, »The Violin’s Delight – a garden of pleasure« 2017 (Diapason 5) sowie »Beethoven, Debussy und Ravel« 2016, »Mozart und seine Zeitgenossen» 2018 und »Johann Sebastian Bach-Sonaten« 2021 – erhielt sie höchstes Lob der internationalen Presse. Ihre Partner*innen bei den Aufnahmen waren Jörg-Andreas Bötticher am Cembalo sowie Rudolf Lutz und Aline Zylberajch am Klavier. Ihre Recherche-Erkenntnisse in Bezug auf die historische, vergessene Spieltechnik der Violine, die sogenannte »tiefe Haltung« (das Ansetzen des Instruments an der Brust) spiegeln sich in zwei weiteren Aufnahmen (Johann Paul von Westhoffs »Suites for solo violin« 2020 und Heinz Ignaz Franz Bibers »Sonatae Violino Solo 1681« 2022). Beide Einspielungen wurden in die Bestenliste für Alte Musik beim Preis der Deutschen Schallplattenkritik (April 2022) aufgenommen, erstere wurde außerdem mit dem »Diapason d’Or« und letztere mit »Diapason 5« ausgezeichnet.